Biofeedback - Periphere Durchblutung

Eine sympathische Aktivierung, also ein Reiz der den Körper in einen Erregungszustand bringt, führt zu einer Verengung der Gefäße. Diese Veränderung des Blutvolumens in der Peripherie, also in Armen, Beinen und generell vom Herzen entfernt liegenden Blutgefäßen wird durch die periphere Gefäßmotorik gesteuert. Das Herz pumpt bei jedem Schlag Blut in die peripheren Gefäße, was zu einer kurzzeitigen Erweiterung derselben führt. Die Differenz zwischen der minimalen und der maximalen, in einem Herzzyklus durch die Gefäße gepumpten Blutmenge wird als Pulsvolumenamplitude bezeichnet und beschreibt die aktuelle Beschaffenheit der Blutgefäße. Sind die Gefäße erweitert, ist das Blutvolumen größer und die Pulsvolumenamplitude ebenso. Die Pulsvolumenamplitude kann indirekt gemeinsam mit dem Blutvolumenplus erfasst werden, welcher das relative Volumen an Blut welches sich derzeit in den Gefäßen befindet beschreibt. Er ist das Maß für die Durchblutung, welche mittels Photoplethysmographie bestimmt werden kann.
Die Bestimmung der peripheren Durchblutung beruht auf der Durchlässigkeit von unterschiedlich durchblutetem Gewebe für rotes Licht. Das Prinzip der Messung beruht auf der Bestrahlung eines Gewebes mit Infrarotlicht, wobei durchtretendes oder refaktiertes Licht von einem photoelektrischen Detektor aufgezeichnet und in ein elektrisches Signal übersetzt wird. Eine parasympathische Aktivität führt zu einer Gefäßerweiterung und somit zu einer stärkeren peripheren Durchblutung, welche von dem Photosensor detektiert wird indem die Veränderung der Lichteinstrahlung gemessen wird. Eine Abnahme der peripheren Durchblutung hingegen wird durch einen sympathischen, also erregenden Reiz ausgelöst. Die Ausdehnung der Gefäße, hervorgerufen durch das Blut welches bei jedem Herzschlag in die Gefäße gepumpt wird zeigt sich in einer Veränderung des reflektierten Lichts.
Die meisten der eingesetzten Biofeedbackgeräte ermöglichen neben der Detektion des Blutvolumenpulses und der Pulsvolumenamplitude auch die Bestimmung der Herzrate und des Interbeat-Intervalls, dem Zeitraum zwischen zwei Herzschlägen.
Am häufigsten wird diese Technik zur Bestimmung der Herzfrequenz eingesetzt, unter anderem da die Verwendung eines Photoplethysmographs leichter durchführbar ist als die Verwendung von Elektrokardiographie (EKG), bei der die elektrische Aktivität der Herzmuskelfasern, genauer gesagt deren Spannungsänderung, hervorgerufen durch den Herzschlag über einen bestimmten Zeitraum gemessen wird. Dies geschieht mithilfe am Brustkorb befestigten Elektroden. Das EKG Gerät verstärkt die gemessenen Impulse und stellt sie in Abhängigkeit von der gemessenen Zeit als Kurve im sogenannten Elektrokardiogramm dar.
Typische Einsatzgebiete sind die Behandlung von Stress- und Angststörungen. Rückmeldung über die Pulsvolumenamplitude finden Anwendung in der Behandlung von Migräne mithilfe von Vaskokonstruktionstraining, um die Durchblutung spezieller Gefäße gezielt steuern zu können.
Bei dieser Technik ist eine ruhige Position des Patienten vonnöten, da Bewegung jeglicher Art zu einer Veränderung der Durchblutung führen kann.

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