Einflussfaktoren: Biologische Faktoren

Für die Entstehung von kognitiver oder motorischer Störungen und zugleich auch für deren Behandlung spielen neben den Grundlagen des Gehirns und kognitiver Fähigkeiten auch spezielle biologische, kulturelle und soziale Faktoren ausschlaggebende Rollen. Zwischen diesen Einflüssen bestehen ständige Wechselwirkungen.

Wie sich unser gesundheitlicher Zustand im Laufe unseres Lebens entwickeln wird teilweise durch genetische Veranlagungen bestimmt und steht somit bereits vor der Geburt fest. Genetische Vererbung meint die Weitergabe genetischer Bestandteile von einer Generation an die nächste. Dabei erfolgt auch die Übertragung der dazu gehörenden Eigenschaften. Dies verursacht in weiterer Folge eine erhöhte oder sichere Wahrscheinlichkeit für die in der näheren Verwandtschaft vorkommenden Erkrankungen (familiäre Häufung). Träger des genetischen Erbgutes sind die Chromosomen. Gesunde Menschen sind mit zwei Geschlechtschromosomen (Gonosomen) und 44 Autosomen ausgestattet. Sie treten in Paarform auf, wobei sich eines dieser Paare bei Frauen aus zwei X-Chromosomen und bei Männer aus einem X- und einem Y-Chromosom zusammensetzt. Bei verschiedenen Störungen kann die Chromosomenanzahl von 46 überstiegen werden. Als autosomal-dominant bezeichnet man einen Erbgang, bei dem das Kind normales und verändertes Genmaterial aufweist, wobei letzteres überwiegt. Chorea Huntington zählt zu dieser Art der Vererbung. Eine Neumutation besteht, wenn das veränderte Genmaterial, das mit einer 50:50-Wahrscheinlichkeit weitergegeben wird, erstmalig wieder auftritt. Ein autosomal-rezessiver Erbgang liegt vor, wenn das gesamte Genmaterial verändert ist. Eltern mit gemischtem Erbgut sind dabei die Überträger, wobei sie selbst nicht erkranken. X-gebundene rezessive Vererbung bedeutet, dass die Übertragung durch die Mutter erfolgt und für die Kinder eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit besteht, das veränderte Genmaterial zu erben. Die Tochter gibt dieses mit der gleichen Wahrscheinlichkeit weiter. Informationen über diese Gegebenheiten ermöglichen es, auf Erkrankungen gefasster und mit mehr Vorbereitung reagieren zu können (siehe Prävention und Erhaltung der Gesundheit sowie Geistiges und körperliches Training). Abgesehen von der Vererbung bestimmter Dispositionen durchläuft der Mensch im Laufe seines Lebens mehrere Phasen der Reifung und Umstellung. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Pubertät zu, die sich geschlechtsspezifisch gestaltet. Im Zuge der sexuellen Reifung kommt es zu einem komplexen Wandel des Hormonhaushaltes und von bestimmten Hirnfunktionen (Neuroorganisation). Damit hängen tiefgreifende Veränderungen des Körpers sowie der Persönlichkeitsbildung und des Verhaltens zusammen. Mitunter spielt dabei auch das extrem schnelle Wachstum eine entscheidende Rolle. Der nächste biologische Umschwung folgt bei Frauen durch eine Schwangerschaft. Mit der Menopause zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnt für sie sodann eine neue Phase mit einer erneut anderen Aufstellung des Hormonhaushalts. Nach dem Aufbau kognitiver Funktionen vollzieht sich mit diesen sich ändernden Umständen ein allgemeiner Prozess des Abbaus (siehe Prävention und Erhaltung der Gesundheit).

Informieren Sie sich über die in unserem Institut umfassenden Möglichkeiten für eine Diagnostik und eine psychologische Behandlung. In diesem Zusammenhang bieten wir auch gezielt ein Leistungstraining bei kognitiven oder motorischen Schwächen an. Nehmen Sie zu uns Kontakt auf und sprechen Sie mit einem unserer Psychologen. Vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch und schildern Sie uns Ihre Situation. Unser Team ist bemüht Ihre aktuelle Situation bestmöglich zu verbessern.