Biofeedback - Atemfunktion

Die Atmung ist die wichtigste Funktion zum Erhalt des Organismus und gleichzeitig auch diejenige vegetative Funktion welche am einfachsten willentlich beeinflusst werden kann. Sie dient dem Bezug von Sauerstoff zur Aufrechterhaltung von Stoffwechselprozessen, welcher über die Lungen an das Blut und abschließend an die Zellen weitergeleitet wird. Dabei erfolgt ein Austausch mit dem Verbrennungsprodukt Kohlenstoffdioxid, welcher abgeatmet wird.
Das Atmen an sich ist ein unwillkürlicher Prozess, der jedoch durch verschiedene Formen von Atemtherapie beeinflusst werden kann. Diese verfolgen primär das Ziel eine Verbesserung der Lungenfunktion sowie gezielte Beeinflussung der Stimmungslage zu erreichen. Die Atmung stellt durch die Zufuhr von Sauerstoff und den Abtransport von Kohlenstoffdioxid, wodurch eine Vielzahl physiologischer Prozesse beeinflusst wird, eine Verbindung zum vegetativen Nervensystem dar. Aufgrund dessen ist die Atmung und ihre Beeinflussung zentrales Element vieler Meditations- und Entspannungstechniken.

Das Feedback durch Bestimmung und Darstellung der Atemfrequenz und Atemtiefe wird zur Wahrnehmungsschulung, Atemtraining vorzugsweise in Richtung der angestrebten Bauchatmung sowie zur Analyse des Atemrhythmus eingesetzt.
Wichtige Parameter zur Anwendung in der Biofeedbacktherapie sind die Atemfrequenz welche in Ruhephasen 8-12 Atemzüge pro Minute beträgt, das Verhältnis zwischen der Dauer des Ein- und Ausatmens wie auch die Atemtiefe.
Durch den Vorgang des Atmens wird eine Veränderung des Brust- und Bauchumfangs herbeigeführt. Mithilfe von Dehnungsmessstreifen kann diese Veränderung des Umfangs aufgezeichnet und an das Biofeedbackgerät geleitet werden, wobei durch die Dehnung eine Veränderung des elektrischen Widerstandes herbeigeführt wird welcher elektronisch registriert wird. Die Veränderung des Brust- oder Bauchumfangs beim Atmen wird als optisches oder akustisches Signal in Form eines Tons mit variabler Tonhöhe dem Patienten als Feedback wiedergegeben.
Eine Schwachstelle dieser Bestimmungsmethode ist, dass die durch die Atmung herbeigeführte Dehnung des Bauch- und Brustraums zwischen verschiedenen Personen variiert und auch abhängig davon ist, ob der Patient überwiegend Bauch- oder Brustatmer ist. Diese Problematik kann durch eine vor der Behandlung durchgeführte Ermittlung der Brustkorbbewegung umgangen werden.
Weitere Bestimmungsmöglichkeiten sind die Infrarotmessung sowie die Bestimmung von Temperaturschwankungen mittels Thermistoren, welche durch ein- und ausatmen entstehen.
Feedback der Atemfunktion wird vor allem als Entspannungstraining eingesetzt aber auch zur Behandlung von somatoformen Störungen, also physische Erkrankungen welche sich nicht oder unzulänglich auf eine organische Ursache zurückführen lassen wie auch psychosomatische Störungen. Diese werden im Gegensatz zu somatoformen Störungen aufgrund organischer Schädigungen diagnostiziert.
Weiter werden auch Angststörungen, essentielle Hypertonie, Migräne, Stottern oder auch Schlafstörungen zu den Einsatzgebieten. Darüber hinaus zählt auch Hyperventilation zu den Einsatzgebieten des Atemfeedbacks. Durch Stress induziert atmet die betreffende Person schnell und tief wodurch zu viel Kohlenstoffdioxid abgeatmet wird. Dies führt zu einer Verschiebung des Blut-pH Wertes ins basische was wiederum Muskelkrämpfe zur Folge haben kann. Durch das Bewusstmachen der Atemfrequenz und Atemtiefe kann eine Besserung erreicht werden und bereits vor Beginn der Hyperventilation bewusst interveniert werden.
Auch zur allgemeinen Behandlung von Stress und zur Tiefenentspannung wird Atemfeedback angewendet.

Eine Regulierung der Atemfrequenz kann zur Entspannung führen beziehungsweise diese wird in Form von Atemtraining auch dazu verwendet. Atemrhythmus wird anhand von Atemgürtel gemessen. Diese werden an der Brust sowie am Bauch platziert. Das Atemmuster wird durch Funkmodule aufgezeichnet. Atemtraining wird angewendet bei Erkrankungen welche mit einer zu kurzen Ausatmungsphase verbunden sind. Durch die Verbesserung der Ausatmung können verschiedene Krankheiten beeinflusst werden wie beispielsweise Panikattacken, Hypertonie, Migräne oder Asthma bronchiale.

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