Funktionsweise von Biofeedback

Die Auskunft darüber wie stark beispielsweise die Muskelanspannung gerade ist geschieht meist per Bildschirm. Durch beispielsweise Bilder oder akustische Signale werden unbemerkt geschehene Vorgänge im Körper erfahrbar gemacht. Körpersignale werden mit Sensoren gemessen und auf einem Computer dargestellt. Durch eine akustische Rückmeldung kann (ein Kind) lernen bestimmte Körperfunktionen und deren Veränderungen wahrnehmen. Im zweiten Schritt wird gelernt diese Körperreaktionen aktiv zu beeinflussen. Der Patient wendet die Signale um Kontrolle über die Zielgrößen (z.B. Muskelspannung oder Erregungsniveau) zu erhalten und diese in die gewünschte Richtung zu verändern. Für Kinder ist Biofeedback sehr motivierend weil es an das heutige Medienverhalten anknüpft. Am 5. Lebensjahr können die Kinder schon lernen aktiv ihre Schmerzen zu beeinflussen. Eine Trainingseinheit dauert mindestens 5-10 Minuten. Bei kleineren Kindern mit kürzeren Einheiten starten und dann steigern. Mindestens 1 mal pro Woche, sollten 10-15 min dauern. Alle Fähigkeiten zu Entspannung müssen jederzeit abrufbar sein, erst dann ist eine Integration in den Alltag möglich und sinnvoll.

Biofeedback ist vielseitig einsetzbar und bietet die Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung und Kombination mit anderen therapeutischen Verfahren. Der Erfolg dieser Methode beruht einerseits auf fundierten medizinischen Kenntnissen sowie spezieller Biofeedback Ausbildung des behandelnden Therapeuten. Es handelt sich um einen aktiven therapeutischen Ansatz, welcher auch die aktive Mitarbeit des Patienten erfordert und ausschließlich in Einzelsitzungen durchgeführt wird. Empfehlungen belaufen sich auf einen Umfang von mindestens zehn Sitzungen mit einer Dauer von etwa 45 Minuten wobei bei einem Einsatz mit psychotherapeutischen sowie psychiatrischen Indikationen weit mehr Sitzungen angeraten sind.
Unter Aufsicht eines geeigneten Therapeuten werden entsprechende körperliche Funktionen gemessen, wahrgenommen wobei der Patient lernt die Signale zu verstehen, gezielt darauf zu reagieren und sie somit zu beeinflussen.
Da es sich um eine instrumentell-apparative Methode handelt, wird zur Erfassung der physiologischen Abläufe eine entsprechende Ausrüstung benötigt. Diese setzt sich im Allgemeinen aus einer Biofeedback Hardware mit Dockingstation zur Verbindung mobiler Geräte mit einem festen Netz, Sensoren, Elektroden sowie einem Computer mit der entsprechenden Software zusammen. Eine typischen Anordnung für Biofeedbacktraining beispielsweise zur Behandlung muskelverspannungsbedingter Kopfschmerzen setzt sich aus an der Stirn befestigten Elektroden zusammen welche die elektrische Muskelaktivität an der Hautoberfläche in Form eines Elektromyogramms (EMG) aufzeichnen.
Der Spannungszustand der Muskeln zeigt sich in elektrischen Potentialschwankungen. Dieses Signal wird anschließend verstärkt und die relevanten Potentialschwankungen herausgefiltert welche ein objektives Maß für den Spannungszustand der Stirnmuskulatur darstellen und auf elektronischem Weg in ein Tonsignal übersetzt werden. Die Verarbeitungseinheit informiert den Patienten mithilfe des akustischen Signals in der entsprechenden Tonhöhe über den Trainingszustand, lehrt ihn anhand der Information bestimmte Muskeln gezielt zu entspannen und ermöglicht dem Therapeuten den Trainingszustand zu verfolgen. Die Computer gesteuerte Rückmeldung ermöglicht es dem Patienten somit eine unkontrollierte Körperfunktion bewusst zu steuern, da durch die Rückmeldung ein Lernprozess gefördert werden kann. Das übersetzte Signal entspricht hierbei einem konditionierten Reiz indem es einen Zusammenhang zwischen dem Feedbacksignal sowie der zu konditionierenden Körperfunktion herstellt. Das Konzept stammt teilweise aus der Motivationspsychologie. Die Rückmeldung erfolgt unmittelbar, sprich eine positive Veränderung der Körperfunktion führt zu einem positiven Feedback-Signal, beispielsweise kann eine Abnahme der Tonhöhe mit einer Verringerung der Muskelspannung korrelieren.

Die Biofeedbacktherapie beginnt mit einer umfassenden Anamnese, wobei die genaue Krankengeschichte sowie soziales Umfeld, Lebenssituation ebenso wie weitere mögliche Problematiken analysiert werden. Zur Erreichung der Therapieziele gehen die Therapeuten für gewöhnlich in einer von ihnen entwickelten Herangehensweise vor, es gibt jedoch zumeist, den Behandlungsbeginn betreffend, Übereistimmungen in den verschiedenen Konzepten. In der ersten Sitzung wird der Patient mit Entspannungsübungen in das Training eingeleitet. Anschließend werden die für gewöhnlich unbewussten physiologischen Abläufe, über welche eine willentliche Steuerung erlangt werden soll, dem Patienten durch Erklärung der physiologischen Zusammenhänge vor Augen geführt. Von Bedeutung ist auch die Motivierung zur Durchführung von Hausübungen welche maßgeblich zum Erfolg der Therapie beitragen und schon ab der zweiten Sitzung durchgeführt werden können. Die eigentliche Behandlung beginnt zunächst mit der Bewusstmachung der betreffenden Körperfunktion, gefolgt von entsprechenden Übungen zur Erlangung willentlicher Kontrolle über die zu beeinflussende Reaktion. Der nächste Schritt umfasst die Übertragung der unter Aufsicht eines Therapeuten erworbenen Kontrolle von der Trainingssituation in den Alltag des Patienten. Dabei dienen Zuhause durchgeführte Entspannungsübungen, Trainingsgeräte sowie die Aufzeichnung von Langzeitveränderungen, welche fortschreitende Erfolge protokollieren und somit ebenfalls als Feedback dienen, der Unterstützung.
Zum Behandlungsende wird anhand einer Nachuntersuchung die Beseitigung der Problemstellung und gegebenenfalls das Ersetzen durch alternative Verhaltensweisen überprüft und Symptomverschiebungen ausgeschossen.

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