Das bevorzugte Einsatzgebiet von EMG-Biofeedback ist bei Schmerzstörungen welche mit erhöhter Stressreagibilität und erhöhtem neuromuskulären Tonus einhergehen. Durch die Entspannungsverfahren des EMG-Biofeedbacks haben die Verbesserung der Koordination beteiligter Muskelsysteme und zur Senkung des neuromuskulären Tonus. Es zählt zu den meist verbreiteten Biofeedbackmethoden und zu den häufigst angewandten psychophysiologischen Interventionsverfahren. Die dabei üblichen Trainingsprozeduren lassen sich grob in zwei verschiedene Bereiche einteilen: Muskelaufbautraining sowie allgemeine und spezifische Muskelentspannung. Muskulatur spielt für den menschlichen Organismus eine mehr als tragende Rolle. Sie gewährleistet essentielle Funktionen wie Körperhaltung und Bewegungen und kann quantitativ in vielerlei Hinsicht als am stärksten ausgebildete Organ des Menschen bezeichnet werden. Energiebedarf im Vergleich zum Ruhestand nimmt stärker zu als bei anderen Organsystemen. Muskeln sind 70-80% des Körpergewichts. Elektrische Aktivität eines gesunden Muskels kann anhand von Nadelelektroden dokumentiert werden. Diese werden direkt in den Muskel hineingestochen. Als Elektromyogramm wird das bioelektrische Signal bezeichnet und das Verfahren Elektromyographie. Ebenso gibt es eine Methode von EMG ohne die Nadel einzustechen (nicht-invasiv) welches als Oberflächen EMG bezeichnet wird. Die Positionierung der Elektroden ist dabei ausschlaggebend für die Intensität des Signals. Anatomische Kenntnisse sind die Voraussetzung um einzelne dafür wichtige Muskeln zu lokalisieren. Am häufigsten wird jedoch die Stirn als Ableitstelle beim EMG-Feedback verwendet. Das Trainingsprogramm des Muskelaufbautrainings ist EMG- gesteuert. Dabei geht es um die sukzessive Steigerung der elektrischen Muskelaktivität und damit der Muskelkontraktionskraft. Das Training wird ebenso für allgemeine und spezifische Muskelentspannung angewandt.
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