Distanz und reduziertes Engagement

Während der Betroffene in der ersten Phase mehr Engagement einsetzt, wird jetzt das Engagement reduziert. Menschen, die dauerhaft von ihrer Arbeit frustriert sind, entwickeln einen Überdruss der Arbeit gegenüber. Es kostet sie sehr viel Überwindung, überhaupt zur Arbeit zu gehen vor allem montags. Wenn es um direkte soziale Kontakte zu Kunden, Patienten oder Schüler geht, ziehen sie sich emotional zurück. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Selbstdistanzierungstechniken. Eine wesentliche davon ist die Entwertung, denn Entwertung hilft, Abstand herzustellen. Die Betroffenen versuchen, Beziehungen zu anderen Menschen zu entpersönlichen und verringern den direkten Kontakt. Wo Mitarbeiter das Gefühl haben, dass die Firma ihnen Erfolge nicht zugesteht, gehen die Betroffenen in eine Haltung der „inneren Kündigung“. Ein Beispiel dafür wäre, dass Menschen, die in einer sozialen Einrichtung arbeiten und sich über die niedrige Bezahlung nie Gedanken gemacht haben, plötzlich über diese niedrige Bezahlung klagen. In besten bzw. gesündesten Fall sehen sie sich um einen besseren Job um, damit sie dem Burnout – Prozess entgehen können. In vielen beruflichen Bereichen haben Menschen es aufgegeben zu leben und mit ihrer Arbeit etwas zu bewegen. Sie arbeiten nur mehr, um ihr Leben finanzieren zu können. Viele Menschen versuchen, dem Burnout – Prozess zu entgehen, indem sie eine Art Doppelleben führen. Die Firma haben sie innerlich schon längst gekündigt und die Betroffenen versuchen, möglichst wenig in intensive Arbeiten verwickelt zu werden. Im Privatleben blühen sie dagegen auf, aktivieren ihre Hobbies und finden dort auch Befriedigung.

Reduziertes Engagement

Reduziertes Engagement für Klienten, Patienten

  • Desillusionierung
  • Verlust positiver Gefühle gegenüber Klienten
  • Größere Distanz zu Klienten
  • Meidung von Kontakt mit Klienten und/oder Kollegen
  • Aufmerksamkeitsstörungen in der Interaktion mit Klienten
  • Verschiebung des Schwergewichts von Hilfe zur Beaufsichtigung
  • Schuldzuweisung für Probleme an Klienten
  • Höhere Akzeptanz von Kontrollmitteln und Strafen oder Tranquilizern
  • Stereotypisierung von Klienten, Kunden, Schülern usw.
  • Dehumanisierung

Reduziertes Engagement für andere allgemein

  • Unfähigkeit zu geben
  • Verständnislosigkeit
  • Zynismus
  • Kälte
  • Schwierigkeiten, anderen zuzuhören
  • Verlust der Empathie
  • Unfähigkeit zur Transposition

Reduziertes Engagement für die Arbeit

  • Desillusionierung
  • Negative Einstellung zur Arbeit
  • Widerwillen und Überdruss
  • Widerstand, täglich zur Arbeit zu gehen
  • Ständiges Auf-die-Uhr-Sehen
  • Fluchtphantasien
  • Tagträume
  • Überziehung von Arbeitspausen
  • Vorverlegter Arbeitsschluss
  • Fehlzeiten
  • Verlagerung des Schwergewichtes auf die Freiheit, Aufblühen am Wochenende
  • Höheres Gewicht materieller Bedingungen für die Arbeitszufriedenheit

Erhöhte Ansprüche

  • Verlust an Idealismus
  • Konzentration auf die eigenen Ansprüche
  • Gefühl mangelnder Anerkennung
  • Gefühl, ausgebeutet zu werden
  • Eifersucht
  • Partnerprobleme
  • Konflikte mit den eigenen Kindern

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