Raumorientierungsstörung und örtliche Orientierungsstörung

Orientierung

Im Unterschied zu der zeitlichen Orientierungsstörung welche als beunruhigend bezeichnet werden kann führt die örtliche Orientierungsstörung zur erheblichen Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit einer Person. Es ist ein bedrohliches und beängstigendes Erlebnis nicht mehr den Weg nach Hause oder ins Zimmer finden zu können. Die Betroffenen sind nicht mehr fähig örtliche Gegebenheiten wiederzuerkennen wie beispielsweise nähere Umgebung, momentaner Aufenthaltsort und ähnliches (Ortsnamen, bei großen Städten auch Stadtteile uä.). Bei einen leichten örtlichen Orientierungsstörung kann der Ort des Befindens nur mit Hilfe genannt werden. Bei einer schweren örtlichen Orientierungsstörung kann der Ort auch mit Hilfestellung genannt werden. Oft tritt örtliche Orientierungsstörung mit situativen Desorientiertheit auf. Es soll daher mit Orientierungsübungen in einem kleinem Raum angefangen werden wie zum Beispiel am Anfang sein eigenes Krankenzimmer und weiter die ganze Station wie Ärztezimmer, Kantine und so weiter .

Einschränkungen der räumlichen Orientierung werden oft von Schwierigkeiten mit alltäglichen Handlungsweisen begleitet. Beispielsweise fällt es schwer, Einschätzungen zu machen, wo sich Gegenstände genau befinden und den eigenen Körper entsprechend zu bewegen. In den meisten Fällen sind Schädigungen des Kortex in der rechten Hemisphäre Ursache für visuelle Raumorientierungsstörungen (siehe Das Großhirn). Bei einer räumlich-perzeptiven Störung können Betroffene vertikale und geradeaus nicht richtig wahrnehmen. Zudem ist die Fähigkeit eingeschränkt, Orientierungen, Distanzen, Positionen und Längen einschätzen zu können. Störungen der räumlichen Orientierung treten unter anderem auch bei Läsionen der insbesondere der rechten, aber auch der linken Seite von Temporal- und Parietallappen sowie bei Schädigungen des Thalamus auf (siehe Die großen Hirnlappen der Großhirnhemisphären; Das Stammhirn). Im Fall einer einseitigen Schädigung von Temporal- und Parietallappen dreht sich die subjektive Wahrnehmung der visuell vertikalen frontalen Ebene. Wenn zusätzlich auch Teile der Stammganglien beschädigt sind, kommt es zu Störungen der visuellen Orientierungsschätzung. Eine Schädigung des Thalamus kann dazu führen, dass Betroffene nicht mehr dazu fähig sind, aufrecht gehen und stehen zu können. In Folge dessen kippen sie zur Seite (thalamische Astasie). Darüber hinaus kann die Schädigung auch räumlich-kognitive Fähigkeiten betreffen, wie die Unfähigkeit zu einem Perspektivenwechsel, beispielsweise bei Erzählungen oder Filmen. (siehe Neglect und Gesichtsfeldeinschränkungen; Agnosie)

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